Erfahrungsbericht "Der Befreier"

von Bernd Scharfenort

Als Budgie im Gameswebforum bekanntgab, dass er einen Contest machen werde, dachte ich sofort an eins seiner Szenarien, das ich vor gut einem Jahr spielte: Es war Die Legende von Xidani, und ich hegte die Hoffnung, dass das Wettbewerbszenario so manche Überraschung bereithalten wird, wie es seinerzeit die Legende von Xidani tat! Schon bei diesem Szenario waren die zusammengebastelten Inseln und wie man sich von Hafen zu Hafen rangeln musste eine wahre Freude...

Als Budgie die Wettbewerbbedingungen bekanntgab, war es für mich nicht überraschend, dass man für jedes verlorene Schiff oder auch für jeden verlorenen Soldaten 1000 Points verliert. Wichtigste Priorität hatte für mich demnach: Keine Minuspunkte zu ergattern. Das bedeutete allerdings, dass ich es in Kauf nahm, die Spielzeit des Szenario beträchtlich zu verlängern. - Keinen Soldaten verlieren ... hmm wie ging das noch mal: Wichtig ist, das Spiel jedes mal vor Kampfkontakt abzuspeichern und dann immer aufs Neue versuchen, die gegnerischen Truppen wegzuputzen ... - dies stellte sich aber auf der Hauptinsel als äußerst schwierig heraus - und eben zeitaufwendig!

Die erste Schwierigkeit, als ich das Spiel startete, war der stets sinkende Kontostand... der irgendwann ins Nirwana, sprich in den Kerker führte. Zuerst versuchte ich diesem Problem entgegenzuwirken, indem ich mit meinen Schiffen eine Insel besiedelte und hier so viele Pionierhütten aufbaute, dass der Kontostand ausgeglichen war - und auch blieb! Doch das eigentliche Problem war ja, dass ich diesen Mitspieler auf Florinz, der sich mit mir die Insel teilte, früher oder später von der Insel vertreiben musste. Leichter gesagt als getan, denn dieser wollte Selbiges mit mir machen! Angeblich gabs ja in der Inselwelt noch auf einer kleinen unbewohnten Insel 'ne Eisenerzmine... dies erfuhr ich allerdings erst, als der Wettbewerb vorbei war (Gaby gab so Info im Forum). Ich ging also davon aus, dass das einzige Erz ich besaß, nämlich auf der Insel Florinz. Und dies war von ungeheurem Vorteil, denn der weiße Mitspieler auf Florinz kaufte mir gierig das Eisenerz oder auch das fertige Werkzeug per Marktkarren ab - dies brachte meinen Kontostand in befriedigende Höhen!

Aber ich wusste zu genau, dass ich früher oder später den Weißen vertreiben musste, denn meine Solis verschlangen nach wie vor nicht unerhebliche Summen und die Piraten - grr - nun die Piraten nervten mich enorm - sie ließen sich auch nicht von irgendwelchen Zahlungen besänftigen. Aber um diese aus dem Verkehr zu ziehen, brauchte ich mehr Schiffe bzw. 'ne Werft, um diese zu reparieren. Natürlich hätte ich auf meiner Pioinsel 'ne Werft bauen können, es war zwar nur 'ne kleine möglich, aber auch die repariert ja große Kriegsschiffe ... ABER dieses ganze Hickhack dauerte mir zu lang ... ich beschloss: Putz den Weißen von Florinz weg und mach dich dann anschließend an die nächste Aufgabe!

Ich schnappte also das Handelsschiff und das große Kriegsschiff, lud ein paar Solis ein ... und segelte zum weißen Hafen von Florinz - und immer wieder speichern, muss ich ja nicht mehr erwähnen. Sobald ich den Hafen unter Beschuss nahm, kam der Weiße in meine florinzinische Siedlung hinein und machte alles kurz und klein .... so gings natürlich nicht. Denn eins war klar: Ich musste mir die große Werft vom Weißen angeln und auch die Burg wäre nicht schlecht, denn früher oder später brauchte ich Kanoniere, um die Piratentürme, die nicht von See aus zu erreichen sind, anzugreifen! Der Burgbau selbst war ja nicht möglich. Um zu verhindern, dass die weißen Solis in meine Florinzsiedlung hineinmarschierten, verbarrikadierte ich erst mal das Tor ... und brachte die Steinplatten weg, da so die Soldaten nicht weiterlaufen können. War nämlich ziemlich unwegsames Gelände in Florinz!

Es stellte sich aber heraus, dass das alleine nicht taugte, denn über kurz oder lang hatten die Weißen auch die Barrikaden weg und sich in meine Siedlung hineingekämpft. Ich musste also die Soldaten von meinen Barrikaden weglocken. Und zwar, indem ich meine Solis aus dem Schiff auslud, ein wenig den weißen Soldaten entgegenlief und, sobald sie dann meinen Lockvogel angreifen wollten, zum Einzugsbereich meiner Schiffe zurücklief. So kamen nämlich auch die weißen Soldaten in den Einzugsbereich meiner Schiffe, und ich konnte sie mit den Schiffskanonen ins Jenseits befördern. Meine Soldaten schützte ich, indem ich sie sofort ins Schiff verlud - mit geheimer Tastenkombination geht's besonders schnell!

Ups - jetzt hab ich noch was vergessen..... bevor ich diese Taktik anwenden konnte, musste ich sämtliche weißen Schiffe beseitigen. Dies war eigentlich auch kein Problem, man musste nur schauen, dass beim ersten Angreifen des weißen Kontors nicht gleich zwei Schiffe zusammen das Kontor erreichten. Ich griff also das Kontor erst dann an, als ich sah, dass sich in den nächsten Sekunden nur ein weißes Schiff dem Hafen näherte ...... es stellte sich dann nachher noch heraus, dass viele weiße Schiffe gar keine Kanonen an Bord hatten - zum Glück! Problematisch wurde es immer dann, wenn ein Piratenschiff vor dem weißen Kontor auftauchte... aber mit dem bekannten Speichern und Laden konnte man diesem Piratenschiff ausweichen, indem man rechts vom Kontor kurz in eine Bucht fuhr. Dieses Spiel trieb ich solange, bis alle weißen Schiffe auf dem Meeresgrund waren! Dies musste ich aber dreimal versuchen, denn bei den ersten zwei Versuchen war ich zu langsam und die weißen Solis hatten sich nach Florinz durchgearbeitet... doch beim dritten mal war ich so schneller mit dem Versenken der weißen Schiffe...

Trotzdem reichte die Lockvogeltaktik nicht für alle Soldaten ... einige kämpften sich durch die Barrikaden meiner Siedlung .... das Anlocken der Soldaten dauerte einfach zu lange. Die gegnerischen Solis, die sich dann in meine Siedlung durchgewühlt hatten, musste ich SO erledigen und ich hatte in meiner Siedlung ja dem Himmel sei Dank ein paar Solis! Die Solis wurden mit der Burg rekrutiert! Wichtig war, Musketensolis zu machen - zwei Stück, nicht mehr, denn sonst wäre die Wahrscheinlichkeit des Soldatenverlustes zu groß!

Der Weiße hatte die Barrikade zwischen Marktplatz und Holzfäller durchbrochen ... geschickterweise konnte ich meine Gewehre so beim Marktplatz platzieren, dass die Kavallerie und die Infanterie des Weißen sie nicht gefährden konnten, da ein unwegsames Geländequadrat dazwischen lag!

Ich konnte ihn in aller Ruhe und Sicherheit erledigen ... aber auch hier galt als oberste Priorität: Die Schnelligkeit, bevor sich der Weiße einen anderweitigen Weg zu meinen Solis bahnen konnte! Nach einiger Zeit war dann Ruhe und nun galt es die Burg einzunehmen ... doch leider klappte es nicht, da irgendwie, sobald ich den Marktplatz im Einzugsbereich der Burg zerstörte...... die Burg ganz verschwand! Ich empfand dies schmerzlich, aber nicht tragisch, denn ich erblickte in der Inselwelt noch eine weitere Burg, dazu später mehr!

Die Burg, in der ich meine Soldaten ausbildete, musste ich zerstören, da ich ja das Kontor aufgeben musste. Denn was sollte ich mit einem Hafen mitten in einer Insel, so konnte ich keine blühende Siedlung mit knapp 10000 Aris aufbauen! Also riss ich sie ein ... und eroberte das Florinzkontor des Weißen! Schönster und wichtigster Nebeneffekt dabei: Mit der Eroberung des weißen Kontors fiel an mich die große Werft! freu...

Mir fehlte aber, wie eben schon erwähnt, eine Burg! Die war nötig, denn wie wollte ich ohne Kanoniere die Piratentürme angreifen. In meiner Annozeit habe ich dies noch nie geschafft bzw. noch nie, ohne dabei Solis zu verlieren - und dieses Ziel galt es ja nicht aus den Augen zu verlieren! Eine weitere Burg machte ich erfreulicherweise auf der gelbblauen Insel aus - uih der Gelbe hatte eine Burg! Ergo - zum Gelben hingesiedelt, ein kleines Gemetzel veranstaltet, Insel übernommen und die Burg fiel an mich. über das Problem, dem Gelben zu 400 Bürgern zu verhelfen, der jetzt nur noch eine Insel besaß, dachte ich noch nicht da! Kommt Zeit, kommt Rat!

Die Piraten nervten mich noch immer, und nun, mit großer Werft auf Florinz und einer Burg auf Avenaria, konnte ich das Problem angehen. Sämtliche Piratennester wurden ausfindig gemacht und dann begann das mühselige Vernichten des Piraten. Die Türme, die im Einzugsbereich der großen Kriegsschiffe lagen, waren eigentlich kein Prob... zwei Kriegsschiffe hin und drauflos feuern. Die Türme fielen, bevor ein Schiff sank! Die Türme, die aber nicht im Einzugsbereich lagen, musste man mit Kanonieren angreifen. Meine Stammzahl ist hier immer sechs! Damit geht man auf Nummer sicher! Fünf tuns zur Not auch. Gerade in diesem Szenario gibt es ja keine Kanonenfabrik, und letztendlich muss man selbst entscheiden, wie viel Kanonen man noch als Schiffskanonen behalten will!

Das Militär wird auf der anzugreifenden Insel abgeladen und außer Reichweite des Turms positioniert! Dann schickt man alle Solis in Richtung Turm... sobald man in Reichweite ist, beobachtet man ganz genau, welcher Kanonier als erstes getroffen wird. Den zieht man dann sofort aus der Schussreichweite heraus ... eventuell muss man noch einen zweiten Verletzten rausziehen, aber früher oder später fällt / verschwindet der Turm und das Ziel ist erreicht! - So auch bei mir .....

LEIDER ... denn ich vergaß zu speichern und das kostete mich unheimlich viel Zeit! Denn als der Pirat vernichtet war, kam mir urplötzlich der Gedanke, wie ich Aris züchten möchte, wenn ich den Schatz nicht dazu verwerten darf... ich lud den Spielstand, als der Pirat noch ganz auf der Inselwelt war, und fand in einem Piratenkontor 1 Tonne Schmuck - nicht gerade viel, aber genug um ein paar Aris zu züchten ... grr ! Ich hatte also die Wahl, entweder nur Kaufleute zu machen und weiterzuspielen oder zurückzugehen und noch mal die ganze Quälerei mit den Piraten durchzuexerzieren. Kurz dachte ich wirklich ans Aufgeben - "nur Kaufleute... oh da hast in dem Wettbewerb m. S. keine Chance .. und nochmal anfangen - uh ... " - aber nach einem Tag Annofrust ... packte mich das Fieber wieder und ich kaufte dem Piraten die Tonne Schmuck ab und machte dann dem Piraten in einem langen ‚Kampfgespeicher' den Garaus!

Als dies gelungen war ... vernichtete ich erst mal den Weißen vollends, der noch ein paar weitere Inseln spärlich besiedelt hatte. Auch hier galt es immer, erst die Soldaten anzulocken und vom Schiff aus zu vernichten, damit eben ja kein roter Soldat ins Jenseits befördert wird!

Nun war der Blaue an der Reihe. Zuerst mal alle Inseln außer der Schatzinsel des Blauen übernehmen. Dies geschah nach dem selben Muster wie bei Weiß! Dann war die Schatzinsel an der Reihe! Das Kontor von Blau auf der Insel übernehmen, dann 'ne kleine Werft am Inselsee gebaut und ein Schiff in Auftrag gegeben! Achtung, es galt ja, auch kein Schiff zu verlieren - und das blaue Schiff auf dem See hatte Kanonen! Deshalb lud ich da auch noch Kanoniere ab, und bevor mein Schiff fertig war, beschoss ich erst mal das blaue Schiff. Die verletzten Solis brachte ich immer wieder zum Arzt, so dass sie letztendlich unverletzt aus der Sache herauskamen! Als das blaue Schiff ziemlich demoliert war ..... es fuhr immer wieder zu seinem Seehafen zurück, baute ich mein Schiff mit Hilfe der kleinen Werft fertig und lud volle Kanonenzahl auf!

Dann versenkte ich das blaue baufällige Schiff! - uff - Mit den blauen Türmen verfuhr ich dann genauso wie mit den Piratentürmen - dies dauerte zwar seine Zeit, aber ich konnte doch letztendlich meine eingeschlossen Solis befreien! DOCH WAS WAR DAS? AUCH SCHON IM FORUM MACHTE SICH UNMUT BREIT - plötzlich hatten sich meine 10 Tonnen Schmuck in 15 Tonnen Gold verwandelt - im Forum teilte man Selbiges mit, aber auch den umgekehrten Fall (also 15 Tonnen Gold verwandelten sich in 10 Tonnen Schmuck) - bis der gute annophil einen kleinen Tipp gab und die Annogemeinde merkte, dass es sich um zwei übereinanderliegende Marktkarren handelte - und je nachdem wie man sie anklickte, erschienen die 10 Tonnen Schmuck bzw. die 15 Tonnen Gold !

Weiß, Blau und der Pirat waren erledigt und ein weiteres Ziel des Spiels war erreicht. Demzufolge schickte ich alle Solis bis auf zwei Kanoniere in den wohlverdienten Ruhestand, auf dass sie meinen Kontostand nicht mehr belasten mögen. Zwei Soldaten behielt ich allerdings, denn ich musste ja Gelb zu 400 Bürgern aufpäppeln - und wer so manches Szen schon gespielt hat (siehe Friedliche Nachbarschaft) weiß, dass man manchmal dazu dem Freund erst einen gewissen Platz mit Hilfe von Kanonieren freischießen muss.

In diesem ganzen Getümmel bemerkte ich aber, dass Gelb keine Schiffe mehr hatte... und wie sollte Gelb so zu 400 Bürgern kommen? Er hatte eine Insel besiedelt, und die war mit 25 Einwohnern nicht gerade das, was man eine aufstrebende Stadt nennt. Deshalb verkaufte ich ihm nach langen und zähen Verhandlungen ein Schiff. Ein ganze Weile fuhr er mit diesem nur um seine Insel herum, aber als ich ihm auch noch Werkzeug, Stein und Erz verkaufte, besiedelte er eine zweite Insel, auf der er ziemlich schnell viele Siedler hatte. Als ich ihm auch noch Tabak verkaufte, hatte er urplötzlich Bürger. Kakao hatte er auch noch auf einer Insel ... somit hatte er ruckizucki weit über 400 Kaufleute! Das wollte ich nun auch wieder nicht ..... denn wenn diese Bedingung nun auch schon erfüllt ist, dann würde sich ja das Szen alsbald beenden, wenn ich 4000 Einwohner auf einer Insel hatte - und ich wollte auf Florinz doch annährend 10000 Aris ansiedeln! Daraufhin gabs nur eine Lösung: das Szen musste sich mit dem Erreichen der 400 Bürger von Gelb selbst beenden, d. h. mein Siedlungsaufbau musste abgeschlossen sein, bevor Gelb die magische Zahl überrundet. Nur gut, dass ich noch zwei Kanoniere hatte... ich machte einiges bei Gelb platt und vor allem seine zwei vorhandenen Schiffe.... jetzt gings wieder ruckizucki und es waren nur noch um die zweihundert Siedler bei Gelb! Jetzt konnte ich mich um meine Aris kümmern!

Auf der südlich liegenden Insel von Florinz siedelte ich Kaufleute an, dazu Nahrung, Alk und Tabak! Auf Florinz selbst Alk und Nahrung und etwas Tabak! Auf den anderen Inseln der Inselwelt immer das, was sich zu 100 % anbot, und wenn alles 50 % war, eben Nahrung. Meine große Werft produzierte ein großes Kriegsschiff nach dem anderen, bis die Meldung kam: "Sie haben genug Schiffe, die Werft verweigert den Auftrag!" War aber nicht so schlimm, denn ich hatte jede Menge Schiffe und es reichte wohl für die Logistik der aufblühenden Städte!

Es war ein ruhiges Vor-sich-hin-annoieren und es dauerte ein paar Tage, bis ich an die Grenze der Aufpäppelung kam und einsah, dass nicht mehr allzu viel an Arihäusern drin war! Ich überlegte, ob es besser gewesen wäre, die Aris auf der südlichen Insel anzusiedeln und die Kaufleute nach Florinz zu befördern, aber alles umsiedeln - dazu fehlte mir ehrlich gesagt wirklich die Lust. Der Punktestand mit über 70000 konnte sich doch auch so sehen lassen. Eins wurmte mich noch: Diese Zufriedenheitspunkte.... die ließen auf sich warten und warten .... irgendwann hab ich mal gehört, die meisten Z-Punkte bekommt man mit Bürgern..... aber jetzt hatte ich zwei volle Inseln mit Kaufleuten und Aris, und noch mal so weit unten beginnen, nur mit Bürgern und dann wohl Tage und Nächte mit F8 durchlaufen lassen - nö.... gut ist!

Dem Gelben musste ich nur Werkzeug, Steine und Gewürze liefern, und er hatte ziemlich schnell seine 400 Bürger beisammen und die Schlussmeldung des Szen kam! - GESCHAFFT

Jetzt ist dieser Bericht doch ein wenig ausführlicher geworden ... ups ... nochmals thx an Budgie für das tolle Szenario - eine ehrenvolle Fortsetzung der Legende von Xidani.

Und wer weiß, vielleicht findet ja noch der eine oder andere Wettbewerb bis zum Erscheinungstermin von 1503 statt. Ob ich dann auch die Zeit finde, dran teilzunehmen wird sich zeigen ..... bis dann im Forum / Chat!

Gruß Bernd